Abdichtungsverfahren im Vergleich
Bei mechanischen Sperren wird durch das Einlegen von Dichtungsbahnen oder das Einschlagen von Blechen der kapillare Wassertransport unterbunden. Mechanische Sperren sind durch die Trennung des Mauerwerkes immer ein erheblicher statischer Eingriff in die ohnehin durch Feuchtigkeit geschwächte Struktur eines Gebäudes. Weiterhin ist die Gefahr der Bildung von Setzungsrissen sehr hoch. Diese Verfahren sollten daher nie ohne vorherige Begutachtung durch einen Statiker erfolgen.
Grundgedanke der Abdichtung mit elektrischen oder elektronischen Systemen ist, dass man Wasser mit Hilfe von Strom ab bzw. umlenken kann. Dazu gibt es verschiedene Lösungsansätze, die teils mit anliegendem Strom, Induktion oder Funkwellen arbeiten.
Bei diesem Verfahren wird abschnittsweise die Mörtelfuge mit einer Mauersäge herausgesägt und verschiedene Arten von Abdichtungsbahnen eingelegt. Dies können Bitumenbahn oder Bahnen aus PE-Folie sein. Anschließend wird durch Einschlagen von Keilen das Mauerwerk wieder abgefangen und die restlichen Hohlräume mit Quellmörtel verfüllt.
Dieses Verfahren kann nicht bei Gebäuden mit starker Grundwasserbelastung oder nicht durchgehender Mörtelfuge angewendet werden.
Die Herstellung eines Höhenversatzes ist ebenfalls nicht möglich.
Das Diamantseilsägeverfahren ist äußerst kostenintensiv. Es kommt zum Einsatz wenn keine Lagerfuge vorhanden ist. Beispiele hierfür sind Stampfbeton- oder Natursteinwände.
Im Gegensatz zum Mauersägeverfahren wird das Mauerwerk durch Schleifen mit diamantbesetzen Seilen oder Sägeblättern getrennt. Diese Diamanten müssen permanent mit Wasser gekühlt werden, um nicht zu verbrennen. Aus diesem Grund ist die Anwendung dieses Verfahrens ausschließlich im Rohbauzustand mit entsprechender Kühlwasserabführung anwendbar. Wie beim Mauersägeverfahren werden anschließend die Dichtungsbahnen eingelegt und Keile eingeschlagen. Anschließend wird der Rest der Fuge mit Mörtel verpresst.
Bei dem Einschlagverfahren oder Rammverfahren werden mit Pressluft verschiedene Arten von geriffelten Blechen (verzinkter bzw. verchromter Stahl oder Edelstahl) durch die Lagerfuge geschlagen.
Aufgrund der starken Erschütterungen während des Schlagvorganges ist dieses Verfahren ausschließlich für absolut intakte Mauerwerke geeignet.
Je nach Qualität der verwendeten Bleche (Durchrostung durch Kapillarwasser und Mauerwerkssalze) erreichen diese Sperren eine Haltbarkeit von 10-15 Jahren.
Die älteste Form der nachträglichen Horizontalabdichtung ist der Mauerwerksaustausch. Dabei wird abschnittweise Mauerwerk im abzudichtenden Bereich herausgebrochen und nach Einlegen von Abdichtungsbahnen wieder neu aufgemauert.
Dieses Verfahren ist sehr zeitintensiv, da neue Abschnitte erst nach mehreren Tagen (Abbinden und statischer Standfestigkeit des neu aufgemauerten Mauerwerkes) bearbeitet werden können.